Fotografietipp: Wasser

Sicher habt ihr schon einige Fotos zu dem Thema gesehen, vermutlich auch viele von mir, und euch gefragt "wie hat er das fotografiert"?

Wasser zieht uns magisch an, sei es der Bach im Wald oder im Gebirge, der Bergsee oder der schöne Strand am Meer. Kein Wunder, dass hier die Kameras sehr oft im Einsatz sind. Es sind auch schöne Motive, die man gerne als Erinnerung festhalten möchte.

Heute möchte ich ein paar Tipps geben, wie ihr mehr aus euren Fotos in diesen Situationen machen könnt. Ich werde die jeweiligen Motive unterteilen für einen leichteren Überblick.

Der Bach und der Wasserfall

Der schöne Bach im Wald, das tosende Wasser in einer Klamm oder der Wasserfall. Immer wieder faszinierend, immer wieder schön. Vor allem verbindet man damit meistens schöne Erlebnisse bei Wanderungen oder Urlaub.

Wie fotografiere ich am liebsten solche Motive?

Ich mache bei fließendem Wasser sehr gerne Langzeitbelichtungen. Mit einer Langzeitbelichtung hat das Wasser diesen typischen Fließ -und Watteeffekt. Was bei schlechtem Licht oder bei Nacht nicht so ein großes Problem ist, stellt einen am Tag aber vor größere Herausforderungen. Für diesen Effekt sollte man, je nachdem wie schnell das Wasser fließt, doch eine Belichtungszeit von über einer Sekunde haben. Das ist bei hellem Tageslicht natürlich nicht möglich. Die Verschlusszeit wäre viel zu kurz und somit wäre das Wasser im Bild "eingefroren".

Was können wir machen um das ganze zu umgehen?

Wir brauchen auf alle Fälle ein Stativ wenn wir länger belichten wollen. Aus der Hand würden wir zu viel wackeln bei Belichtungszeiten jenseits von einer Sekunde und somit wäre das fertige Foto nicht scharf. Zusätzlich gibt es Filter, die den Lichteinfall im Objektiv reduzieren. Diese Filter nennt man ND-Filter. Sie werden am Filtergewinde vor das Objektiv geschraubt und sehen fast schwarz aus. Ihr könnt es euch so vorstellen wie eine Sonnenbrille fürs Objektiv. Dadurch fällt dann weniger Licht ein und damit das Bild dann gut belichtet ist, muss die Kamera die Belichtung verlängern. Alles was sich nun im Bild bewegt, sieht man dann auch so im Bild. Sprich das Wasser "fließt".

ND-Filter gibt es in verschiedenen Stärken. Man kann leider nicht pauschal sagen welchen man verwenden muss, da es immer von der ganzen Lichtsituation vor Ort abhängt.

Für die Bildgestaltung versuche ich immer Tiefe ins Bild zu bekommen. Bei einem Bach oder Wasserfall suche ich mir dafür einen Stein oder Felsen im Vordergrund aus. Das verändert den Betrachtungswinkel sehr und sorgt für Tiefe im Bild und wirkt spannender. Feiner Nebeneffekt: das im Bild "fließende" Wasser sieht um so Felsen und Steine besonders toll aus.

Hier ein paar Beispielfotos aus meinem Portfolio

See und Meer

Will man See und Meer so fotografieren, damit man die schönen Farben des Wasser gut sieht, dann braucht man Sonneneinstrahlung. Plant eure Fotos deshalb so, dass ihr keinen bewölkten Himmel habt und auch zur entsprechenden Tageszeit. Normalerweise ist das Licht natürlich am Abend oder in der Früh schöner, jedoch ist die Sonneneinstrahlung dann zu flach und man bekommt nicht diese schönen Farben des Wassers.

Möchte man noch mehr aus dem Foto rausholen empfiehlt es sich einen Polarisationsfilter zu verwenden. Dieser filtert polarisiertes Licht, entspiegelt glänzende Oberflächen und die Farben kommen kräftiger hervor.

Viele Fragen mich oft "Warum sieht man auf deinen Fotos beim Wasser bis zum Grund?" Die Antwort lautet, weil der Polfilter die Wasseroberfläche entspiegelt hat und dadurch Farben und Untergrund sichtbar werden. Der Polarisationsfilter wird wie der ND-Filter vorne an das Filtergewinde des Objektivs geschraubt. Empfehlenswert ist ein zirkularer Filter. Diese Filter kann man drehen und so die Stärke des gewünschten Effekts bestimmen. Den Unterschied seht ihr sofort im Sucher, wie auch am Display.

Zur Bildgestaltung gilt wie schon beim Bach. Such dir einen Vordergrund. Ein Felsen, der schöne Sand am Strand mit seinen Formen, ein Boot oder ähnliches sorgt für Tiefe im Bild. Versuche nicht den Horizont in die Mitte zu nehmen sondern schau dass er im ersten oder zweiten Drittel des Bildes ist. Das macht das Bild spannender. Achte auch auf einen geraden Horizont, damit das Wasser "nicht aus dem Bild fließt" :)

Will man natürlich eine Reflektion im Wasser haben (bei sehr ruhigen Gewässern) darf man den Polfilter nicht verwenden. Wäre aber ein gutes Beispiel mit und ohne Filter das gleiche Foto zu machen um den Unterschied gut zu sehen.

Hier ein paar Beispiele bei denen der Polarisationsfilter bestens im Einsatz war. Das Wasser wurde entspiegelt, man sieht bis zum Grund. Die Farbe des Wasser wirkt dadurch viel besser.

Beim ersten Bild könnt ihr den Regler verschieben um den Unterschied zu sehen.

beforeafter

Tiefgreifendere Tipps und Tricks gibt es bei meinen Fotokursen. Mehr dazu findet ihr im Menü unter Fotokurse.

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2 thoughts on Fotografietipp: Wasser

  1. Lieber Danijel, vielen Dank für die wertvollen Tipps! Werde gleich mal versuchen, sie umzusetzen. Herzliche Grüße aus St.Wolfgang, Renate

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