Die Pfeishütte ist vielen Karwendelliebhabern ein bekannter Ort, ebenso wie der Goetheweg hoch über Innsbruck auf der Nordkette. Normalerweise ist dies die übliche Route für Wanderer, die die Pfeishütte und die umliegenden Karwendelgipfel erkunden möchten. Aber wusstet ihr, dass man die traumhaft gelegene Innsbrucker Hütte auch mit dem Fahrrad besuchen kann?
Eine Alternative zum wunderschönen Goetheweg, die jedoch nicht weniger aufregend ist.
Versprochen! Kein "Bike & Hike", sondern "Train & Bike"!
Für die Fahrradtour zur Pfeishütte fahren wir nach Scharnitz. Dieser kleine Ort an der Tirolerisch-Bayrischen Grenze ist ein beliebter Ausgangspunkt für viele Karwendeltäler. Und es ist ganz einfach und stressfrei, nach Scharnitz zu gelangen: mit der S-Bahn vom Bahnhof Innsbruck aus.
Die Linie S6 fährt vom Hauptbahnhof über Seefeld nach Scharnitz, und es gibt ausreichend Platz für eure Fahrräder. Keine Parkplatzsuche, keine Parkgebühren, keine Treibstoffkosten - stattdessen eine umweltfreundliche und entspannte Fahrt ohne Staus. Die Panoramafahrt mit der sogenannten Karwendelbahn durch die imposante Martinswand mit ihren Tunneln und Galerien und der Ausblick auf das Inntal sind inklusive.
Es gibt mehrere Zustiegsmöglichkeiten in Innsbruck, wie den Westbahnhof, den Bahnhof Hötting, Allerheiligen und Kranebitten. Die Bahn fährt in der Regel stündlich. Den Fahrplan findet ihr weiter unten in den Informationen.
Die Fahrt nach Scharnitz dauert etwa 45 Minuten.

Los geht's ins Karwendeltal!
In Scharnitz folgen wir vom Bahnhof aus einfach den Schildern Richtung "Karwendeltäler". Eine große Lagekarte am Anfang der Tour hilft uns, uns einen Überblick über die Route zu verschaffen.
Wir folgen den Schildern in Richtung "Möslalm" und "Pfeishütte", weiter in das Tal hinein. Schnell taucht neben uns ein kristallklarer Fluss in türkis und grün auf - die Isar! Diese entspringt einige Kilometer taleinwärts, und man könnte direkt mit dem Fahrrad dorthin fahren, aber das liegt heute außerhalb unserer Route. Es wäre jedoch ein kleiner, zeitaufwendiger Umweg, der durchaus machbar ist. Die Isar fließt dann weiter bis nach München und mündet schließlich in die Donau.
Gleirschtal und Möslalm
Nach einer Anhöhe mit einem Aussichtspunkt und einem Holzkreuz geht es etwas hinab und auf der anderen Talseite kurz steil bergauf ins Gleirschtal. Der Gleirschbach wird uns bis zur Pfeishütte begleiten. Er entspringt knapp oberhalb der Hütte. Von hier aus haben wir auch einen teilweisen Blick in die imposante Gleirschklamm, ein lohnenswerter Zwischenstopp.
Nach dem steilen Stück geht es nun gemächlich bergauf, meistens sogar flach auf einer breiten Forststraße. Hier kommen wir bereits wieder in das Gemeindegebiet von Innsbruck.
Der Bach verschwindet ganz plötzlich, und eine große Almfläche erscheint, auf der die idyllische Möslalm liegt. Der Gleirschbach fließt hier unterirdisch, aber durch die feuchte Almfläche bekam die Möslalm ihren Namen (abgeleitet von Moos).
Eine kleine, schöne Kapelle steht hier, umrandet von den Gipfeln des Karwendels. Eine kurze Rast, Fotos machen, einkehren - wer mit seinem E-Bike unterwegs ist, kann es hier auch wieder aufladen (eigenes Ladegerät muss dabei sein).
Samertal
Nach einer kurzen Rast folgen wir dem gut beschilderten Weg weiter in Richtung Pfeishütte. Schnell verlassen wir ohne große Steigung die Almfläche und erreichen wieder den Gleirschbach, der hier dann versickert und wie erwähnt weiter unten wieder an die Oberfläche kommt.
In Serpentinen geht es nun steiler bergauf ins Samertal. Dieses lang gezogene Tal wird uns direkt zur Pfeishütte führen. Es ist ein wunderschönes Hochtal, und immer wieder kann man viele Gämsen auf den Bergflanken beobachten.
Das Samertal ist zwar langgezogen, aber die Fahrt mit dem Fahrrad ist nicht anstrengend. Die Steigung ist moderat.
Bikeparkplatz und Pfeishütte
Nach einer längeren Fahrt durch das Samertal erreichen wir eine mit Holz umzäunte Fläche. Der Weg geht steil links nach oben. Hier stellen wir unsere Fahrräder ab und steigen über einen Steig zur Pfeishütte auf. Die Gehzeit beträgt etwa 45-60 Minuten.
Für Ungeübte ist diese Variante auf jeden Fall zu empfehlen und vorzuziehen, denn die Auffahrt mit dem Fahrrad zur Pfeishütte von hier aus ist sehr schwierig und auch sehr kräftezehrend. Die sehr steile Schotterstraße sollten nur erfahrene Radfahrer befahren.
Von hier aus kann man die Pfeishütte schon erkennen, schön gelegen auf einer Anhöhe über dem Samertal und hinter ihr die Rumer Spitze.
Die Pfeishütte
Die Pfeishütte liegt auf der Rückseite der Nordkette, etwa 20 Kilometer von Innsbruck entfernt, auf einer Höhe von 1.922 Metern. Sie ist ein idealer Ausgangspunkt für viele Gipfelbesteigungen im Karwendelgebirge.
Nach einer etwa 20 Kilometer langen Fahrradtour ist es nun Zeit für eine ausgiebige Rast. Die Hütte serviert köstliche regionale Spezialitäten, während ihr auf der großzügigen Sonnenterrasse entspannen könnt.
Wer noch nicht genug hat, kann jetzt sein Fahrrad abstellen und zu den umliegenden Gipfeln wandern. In diesem Fall empfehle ich, eine Hüttenübernachtung einzuplanen, damit ihr am nächsten Tag ausgeruht einen Gipfel besteigen könnt.
Die Rückfahrt erfolgt auf dem gleichen Weg zurück.
Danke für den tollen Tipp und super Verlinkungen!!!
Sehr gerne Katharina
Wow … Danke für die tolle Beschreibung der Tour 👍
Sehr gerne