Gasthaus Bretterkeller
Öffnungszeiten 10-22 Uhr
Donnerstag Ruhetag
Tel: +43 664 3962401
Für das Törggelen sind mindestens zwei Personen nötig und man muss vorreservieren.
Das Törggelen ist wie eine faszinierende Reise in die Traditionen Tirols. Es beginnt mit dem Klang des Wortes selbst, das von der Weinpresse, dem "Torggl", abgeleitet ist und eine lange Geschichte in sich trägt. Die Aussprache [ˈtørkɛlɛn] verleiht dem Brauch eine gewisse Melodie, die die Vorfreude auf das Erlebnis weckt.
Wenn man an einem Törggelen-Abend teilnimmt, taucht man ein in eine kulinarische Welt, die von den Aromen des Siaßer oder Sußer, dem frischen Traubenmost in den ersten Tagen der Gärung, und dem Nuier, dem jungen Wein, geprägt ist. Die Gerüche von gerösteten Kastanien (Keschtn), Nüssen (Nussn) und vielleicht sogar süßen Krapfen schweben in der Luft und lassen die Sinne erwachen.
In vergangenen Zeiten dominierten einfache Köstlichkeiten wie Speck, hausgemachte Kaminwurzen und Roggenbrot die Törggele-Tafel. Heute erwarten die Gäste herzhafte Schlachtplatten mit Surfleisch, Sauerkraut, verschiedenen Würsten (Blut-, Hauswurst) und Knödeln, die die Vielfalt der Tiroler Küche widerspiegeln. Dennoch finden auch traditionelle Gerichte wie Erdäpfelblattlan mit Sauerkraut weiterhin ihren Platz und erinnern an die Wurzeln dieses festlichen Brauchs.
Die Ursprünge des Törggelens liegen in den Spätherbsttagen, als Städter und Wirtshausbesitzer die Winzer besuchten. Im Presshaus verkosteten sie den neuen Wein, um seine Qualität zu überprüfen. Diese Tradition hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, und heute findet das Törggelen in gemütlichen Buschenschänken statt, die zu beliebten Anlaufpunkten für Touristen geworden sind.
Schon im Jahr 1428 wird in einer Terlaner Urkunde vom "torkcheller" (Torggeler) gesprochen, der den noch unvollständig vergorenen Wein kennzeichnet. Eine geschichtsträchtige Erwähnung, die die lange Tradition des Törggelens unterstreicht.
Die Worte des Reisenden Ludwig Steub aus dem Jahr 1846 zeugen von der zeitlosen Bedeutung des Törggelens. Sein Buch "Drei Sommer in Tirol" beschreibt das Erlebnis, den neuen Wein im Torkel zu verkosten, und hebt die lobenswerte Übung des Törkelns hervor, die bis heute vor allem in Südtirol, aber auch in Nordtirol gepflegt wird.
Dieses Jahr habe ich das Törggelen im Gasthaus Bretterkeller erlebt.
Der Bretterkeller befindet sich am Fuße des Viller Bergs und ist bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Entweder mit der Straßenbahnlinie 1 bis zur Endstation am Bergisel oder mit der Buslinie K bis zur Haltestelle Helblingstraße. Neben dem traditionellen Törggele-Menü bietet das Gasthaus Bretterkeller auch eine vegetarische Variante an.
Das Törggele-Menü startet mit einer Platte, die mit Käse, Butter, Brot, Weintrauben und einem Topfenaufstrich aufwartet. Für die Fleischvariante gesellen sich zusätzlich Speck, Kaminwurzen und Verhackertes dazu.
Als nächster Gang erwartet die Gäste ein Kiachl mit Sauerkraut und Speck, alternativ auch vegetarisch ohne Speck.
Vor dem Hauptgericht wird eine köstliche Kürbiscremesuppe serviert.
Der Hauptgang präsentiert entweder eine reichhaltige Portion vorzüglicher Kasspatzln mit Röstzwiebeln oder einen deftigen Schweinsbraten mit Gselchtem, Knödel und Kraut.
Als Zwischengang vor den Nachspeisen wird ein erfrischendes Schnapserl gereicht.
Zum krönenden Abschluss des Menüs dürfen sich die Gäste auf Kirchtagskrapfen freuen, gefüllt mit einer delikaten Mohn-Zwetschgenfüllung, sowie auf "Keschtn" (Kastanien).
Öffnungszeiten 10-22 Uhr
Donnerstag Ruhetag
Tel: +43 664 3962401
Für das Törggelen sind mindestens zwei Personen nötig und man muss vorreservieren.
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