Wie fotografiere ich ein Gewitter?

"Wie machst du das blos?" "Wie hast du den Blitz fotografieren können?"

Nur zwei der häufig gestellten Fragen unter meinen Wetteraufnahmen.

Es braucht viel Erfahrung, Geduld und Planung für gelungene Wetteraufnahmen. Man muss sich Zeit nehmen, Wettermodelle studieren, planen wo man seinen Standort wählt und natürlich auch dann rechtzeitig vor Ort sein.

Das allerwichtigste ist aber immer sicher zu handeln. Wetterfotografie ist immer mit einem Risiko verbunden. Blitzschlag, Hagel und Orkanböen können tödlich enden wenn man dem ganzen mit Leichtsinn begegnet. Jeder handelt für sich selber und ist für sich selber verantwortlich. Dieser Blogartikel sind meine Erfahrungen und sind keine konkrete Anleitung.

Die Ausrüstung

Was braucht man also für gelungene Wetteraufnahmen?

  • Kamera mit manuellen Einstellmöglichkeiten
  • Stativ
  • Weitwinkel bis Tele
  • Regenschutz
  • Smartphone mit diversen Wetterapps

Wie bereite ich mich vor?

Ich verwende für meine Planung hauptsächlich die Wetterseite von Kachelmannwetter. Diese bietet umfangreiche Wettermodelle, die es ermöglichen sogenannte "Chasingtouren" zu planen und den richtigen Standort und Uhrzeit zu wählen. Wie man die Seite bedient eignet man sich am besten selber an. Es gibt dazu viele Anleitungen und Erklärungen im Netz.

Eine weitere Seite die ich gerne verwende ist die Echtzeitblitzkarte. Diese zeigt mit kaum Verzögerung aktuelle Blitze auf der gewünschten Landkarte an. Diese dient mir um zu sehen wie nahe eine Gewitterzelle schon zu meinem Standort gekommen ist um gegebenfalls abzubrechen und Schutz zu suchen.

Kameraakkus immer geladen haben, Speicherkarte nicht vergessen und auch einen Regenschutz, falls man im freien ist. Es gibt auch Regenschutzmöglichkeiten für die Kamera. Dazu findet man allerlei im Netz.

Vorbereitung vor Ort

Habe ich meinen Standort erreicht, schaue ich als erstes, in welche Richtungen ich Schutz suchen kann. Bin ich mit dem Auto unterwegs, in welche Richtung ich vor zb Hagel flüchten kann.

Das Stativ aufstellen und Kamerasettings einstellen. Ich fokusiere zb auf einen entfernten Punkt und stelle die Kamera dann auf manuellen Fokus um. Dann muss man nicht vor jeder Aufnahme neu fokusieren. Am Stativ schalte ich den Bildstabilisator aus (wird am Stativ nicht benötigt). Falls ich keinen Auslöser per Kabel, Funk oder App habe, stelle ich den Selbstauslöser auf 2 Sekunden, bei einem Weitwinkelobjektiv, und auf 5 Sekunden, bei einem Teleobjektiv. Durch das Auslösen erschüttert man die Kamera und das Stativ und die zwei Sekunden dienen der Stabilisierung. Beim Tele verwendet man die 5 Sekunden, da Teleobjektive in der Regel größer und schwerer sind und dadurch länger nachschwingen wenn man den Auslöser gedrückt hat.

Gewitter kommen am besten in der Dämmerung oder nachts zur Geltung. Wählt also am besten diese Tageszeiten aus wenn ihr Blitze fotografieren wollt. Wollt ihr nur das Wetter im allgemeinen ablichten, kann man dies natürlich am Tag bei tollen Wolkenstrukturen fast noch besser machen. Blitze am Tag zu erwischen sind mit viel mehr Aufwand verbunden als bei einer längeren Belichtung bei bereits schlechtem Licht (Dämmerung und Nacht).

Wie man die Kamera jeweils genau einstellt ist je nach Lichtsituation ganz verschieden und man kann solche Dinge gut bei meinen Fotokursen lernen um dafür ein Gespür zu bekommen. Wer am Tag Blitze fotografieren will, muss für längere Belichtungszeiten sorgen. Dafür verwendet man sogenannte ND-Filter, die es in verschiedenen Stärken gibt. Ein gutes Blitzfoto am Tag erfordert aber auch die entsprechenden Gegebenheiten wie einen dunklen Hintergrund und eine gewisse Blitzstärke, damit dieser auch zur Geltung kommt. Ohne ND-Filter kann man auch einen Trigger verwenden. Diese sind jedoch nicht gerade billig.

Das Gewitter kommt

Wichtig ist ständig alles zu beobachten. Dazu zählen natürlich vor allem die eigenen Augen und dann auch die Wetterdienste die ich oben erwähnt habe. Fotografiert mit Bedacht und seid euch immer bewusst, dass ihr rechtzeitig geschützt sein müsst. Wählt deshalb auch euren Standort mit großer Sorgfalt aus. Meidet Bäume, Masten und ähnliche Dinge. Brecht das fotografieren rechtzeitig ab bevor eine Gewitterzelle zu nahe kommt.

Nachdem das Gewitter weitergezogen ist kann man oft an der Rückseite tolle Blitze fotografieren. Bitte dafür auch achten genug Abstand zum ganzen Geschehen zu halten.

Fazit

Wetteraufnahmen sind spektakulär. Sie erzeugen meistens Emotionen, jedoch ist kein Foto es wert sich selbst in Gefahr zu begeben. Jeder handelt für sich selber und ist sich dem Risiko bewusst wenn er sich nicht ausreichend schützt. Deshalb passt auf euch auf!

Unwetter

Rum bei Innsbruck

Nachtgewitter

Crawler-Blitz über Absam

Niederösterreich

Unwetter bei Melk

Stimmung

Abendstimmung mit Regenbogen und Blitz, Skiathos, GR

Österreich

Gewitterzelle in Österreichform zwischen Arzl und Rum

Naheinschläge

Arzl bei Innsbruck

Superzelle

Schärding

Erdblitz

Innsbruck