Ein Bergsee, ein Tempel aus Stein und drei Gipfel
Bergsee, Tempel und drei Gipfel – all das erwartet euch auf der Rundtour, die ich heute vorstelle. Eine abwechslungsreiche Bergwanderung, die über das Ranggerköpfl, zur Inzinger Alm, weiter zum Hundstalsee mit einem Besuch des Steintempels, dann über den Rosskogel und schließlich zurück zum Ranggerköpfl führt.
Startpunkt: Stiglreith
Ihr könnt mit dem Auto bis nach Stiglreith fahren, wo ein kostenpflichtiger Parkplatz zur Verfügung steht. Alternativ bieten sich die Bergbahnen Oberperfuss (Ranggerköpflbahn) an, die von Mittwoch bis Sonntag im Sommer in Betrieb sind. Von hier aus beginnt unsere Wanderung, und schon zu Beginn genießt man einen herrlichen Blick auf Innsbruck.
Ranggerköpfl
Das Ranggerköpfl ist die erste Etappe unserer Tour. Der Weg führt neben der Skipiste hinauf und vorbei an einem Speichersee, der zu einer kurzen Rast einlädt. Weiter geht es an der Rosskogelhütte vorbei bis zum Gipfelkreuz. Auf 1.939 Metern Höhe bietet das Ranggerköpfl eine großartige Aussicht auf unser heutiges Hauptziel, den Rosskogel. Dahinter liegt der Hundstalsee, den wir ebenfalls passieren werden. Auf diesem kleinen Hochplateau trifft man oft auf Haflinger Pferde – ein tolles Motiv für Fotos. In die andere Richtung erstreckt sich der Blick weit ins Inntal. Bei klarer Sicht kann man bis zum Kellerjoch bei Schwaz sehen.
Weg zur Inzinger Alm
Vom Rangger Köpfl aus folgt man zunächst dem breiten Forstweg in Richtung Rosskogel. Auf dem Hochplateau gibt es eine Stelle, an der man besonders aufmerksam sein muss: Ein kleines Schild markiert den schmalen Pfad, der weiter zur Inzinger Alm führt. Dieser Steig ist sehr schmal, daher ist Vorsicht geboten – insbesondere morgens, wenn das Gras noch feucht und rutschig vom Tau sein kann.
Die Inzinger Alm kommt sehr schnell in Sichtweite, und wer Lust auf eine Pause hat, kann hier einkehren; dazu ist jedoch ein kleiner Abstieg erforderlich. Wer lieber direkt weitergehen möchte, folgt einfach den Schildern, die den Weg hinauf in Richtung Hundstalsee weisen.
Hundstalsee
Über zwei Steilstufen führt der Weg hinauf zum Hundstalsee. Dabei bieten sich immer wieder beeindruckende Ausblicke bis ins Inntal. Ein rauschender Bach begleitet den Anstieg, der hier etwas steiler und anspruchsvoller wird. Oben am Hundstalsee angekommen, erwartet einen eine beeindruckende Kulisse: Die Berge spiegeln sich im glasklaren Wasser, und etwas Besonderes sticht sofort ins Auge – am gegenüberliegenden Ufer erhebt sich ein Tempel aus Stein.
Dieses einzigartige Bauwerk wurde von den Künstlern Robert Tribus und Heinz Triendl zu Ehren Apollons, des Gottes der Künste, errichtet. In einem Zeitraum von 20 Jahren, von 1986 bis 2006, schufen sie dieses Kunstwerk ausschließlich aus Steinen der Umgebung. Ein fantastisches Fotomotiv! Sowohl der Hundstalsee als auch der Tempel liegen auf einer Höhe von 2.289 Metern.
Weißstein und Rosskogel
Nun geht es steil hinauf zu den Koflerspitzen, von wo aus man einen atemberaubenden Blick auf den Hundstalsee von oben genießt. Unser erstes Ziel ist der Gipfel des Weißsteins, der bereits von den Koflerspitzen aus zu sehen ist. Hier oben grasen einige Schafe und genießen ebenfalls die Aussicht. Der Weg führt zunächst kurz bergab, bis man den Einstieg zum Gipfel erreicht. An dieser Stelle ist absolute Trittsicherheit gefragt, da der Pfad recht ausgesetzt ist. Wer sich unsicher fühlt, sollte lieber umkehren – Sicherheit geht vor!
Der Aufstieg beginnt mit einer etwa 20 Meter hohen Kletterpassage, danach gibt es eine Seilversicherung, die direkt zum Gipfel führt. Einmal oben angekommen, verläuft der Weg weiter entlang des Grats zum Rosskogel. Diese Strecke dauert etwa 20 Minuten und ist ebenfalls seilversichert und ausgesetzt. Auch hier ist Vorsicht geboten!
Der Rosskogel zählt zu den höchsten Gipfeln rund um Innsbruck, und die Aussicht von hier oben auf 2.646 Metern ist einfach überwältigend. Eine ausgiebige Rast hat man sich auf jeden Fall verdient.
Vom Rosskogel geht es schließlich wieder hinunter zum Ranggerköpfl. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: entweder den anspruchsvollen und ausgesetzten schwarzen Weg über den Grat oder einen weniger schwierigen, jedoch längeren Umweg auf der anderen Seite, der etwa eine Stunde zusätzlich in Anspruch nimmt.
Damit schließt sich die Runde der Wanderung und wir kehren zum Ranggerköpfl zurück. Ein letzter Halt in der Rosskogelhütte lohnt sich, bevor der Abstieg nach Stiglreith beginnt.
Fazit
Eine fantastische Rundtour, die allerdings eine gute Kondition erfordert. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hierbei absolute Voraussetzungen. Wer sich das gesamte Abenteuer nicht zutraut, kann alternativ auch nur den Hundstalsee besuchen – auch das ist absolut lohnenswert!
Die Wanderung dauert insgesamt etwa sechs bis sieben Stunden, und die Strecke ist rund 17 Kilometer lang.
Phantastisch, wie schön unser Land ist! Natürlich habe ich als Ostösterreicher noch nie von diesem See gehört – ich nehme an, dass er nicht gerade sehr tief sein wird – so etwa ein paar Zentimeter? Leider konnte ich darüber nichts finden. Und zeitgenössische Kunst muss nicht zwingend hässlich sein – sich zu zweit 20 Jahre Zeit zu nehmen, ein außergewöhnliches und einzigartiges Kunstwerk zu schaffen – das verdient schon volles Lob und Bewunderung. Und das ohne Kräne oder Baumaschinen. Vielen Dank für den Beitrag!!!!
Danke für deinen netten Kommentar. Wie tief der See ist weiß ich nicht. Aber schätze schon einige Meter. Jedenfalls ein traumhaft schöner Ort und deshalb nicht verwunderlich, dass die beiden Herren genau hier den Steintempel gebaut haben. Jedenfalls wie du sagst: bewundernswert!