Ein magischer Sommerabend: Polarlichter und Perseiden über der Walderalm im Karwendel
Es gibt Momente im Leben, die man niemals vergisst. Ein solcher Moment ereignete sich an einem lauen Sommerabend auf der Walderalm im Karwendel, als ich das seltene Glück hatte, Polarlichter und die Perseiden gleichzeitig zu fotografieren. Eine Kombination, die selbst unter Astrofotografen als außergewöhnlich gilt.
Die Vorbereitung – Timing und Wetterprognosen
Die Walderalm im Karwendel ist ein Ort, der schon tagsüber durch seine beeindruckende Lage und die umliegende Natur besticht. Doch in der Nacht, fernab der Lichter der Stadt, verwandelt sich dieser Ort in einen wahren Himmel für Sternengucker und Fotografen. Für mich war die Wahl der Walderalm schnell getroffen, da sie auf etwa 1.500 Metern Höhe liegt und somit einen klaren Blick auf den Nachthimmel bietet.
Die Planung begann Wochen im Voraus. Der Höhepunkt der Perseiden ist in der Regel Mitte August, und ich wusste, dass ich den Zeitraum abpassen musste, in dem der Himmel mondlos und klar war. Gleichzeitig beobachtete ich die Sonnenaktivität, denn Polarlichter in unseren Breitengraden sind nur bei hoher Sonnenaktivität sichtbar. Am 12. August war es dann soweit: Die Bedingungen waren perfekt.
Der Aufstieg zur Walderalm
Die Walderalm liegt auf etwa 1.511 Metern Höhe und ist ein relativ leicht zugänglicher Ort, dennoch war der Aufstieg mit dem Mountainbike in der Dämmerung eine Herausforderung. Die Luft wurde kühler, je weiter ich mich nach oben wagte, und die ersten Sterne begannen, am Himmel aufzutauchen.
Oben angekommen, suchte ich mir einen geeigneten Platz mit freier Sicht nach Norden, wo die Polarlichter am wahrscheinlichsten zu sehen sein würden. Die Walderalm bot hierfür die perfekte Kulisse: Weite Wiesen, umrahmt von den dunklen Silhouetten der Berge.
Das Schauspiel am Himmel
Gegen Mitternacht begann das Himmelschauspiel. Zunächst waren die Polarlichter nur als schwaches Glühen am Horizont zu erkennen, doch bald darauf entfalteten sie sich in voller Pracht. Grüne, violette und rote Wellen tanzten über den Himmel, ein Anblick, den ich so schnell nicht vergessen werde.
Ich stellte meine Kamera auf ein stabiles Stativ und wählte eine lange Belichtungszeit von 10-20 Sekunden bei einer Blende von f/2.8. Die ISO-Empfindlichkeit habe ich auf 1600 gesetzt, um das schwache Licht der Polarlichter und Sterne einzufangen, ohne zu viel Rauschen in den Bildern zu erzeugen. Mit einem Weitwinkelobjektiv konnte ich den Großteil des Himmels erfassen, wodurch die Dimensionen des Naturschauspiels beeindruckend zur Geltung kamen.
Die Herausforderung der Fotografie
Das Fotografieren von Polarlichtern und Perseiden stellt hohe Ansprüche. Besonders schwierig war es, den Fokus bei Dunkelheit präzise einzustellen. Ich nutzte hierfür den Live-View-Modus meiner Kamera und fokussierte auf einen hellen Stern. Außerdem stellte ich sicher, dass das Stativ absolut stabil stand, um Verwacklungen zu vermeiden.
Eine weitere Herausforderung war es, die Belichtungszeit und die ISO-Empfindlichkeit so zu balancieren, dass sowohl die Polarlichter als auch die Sterne und Meteore scharf und klar abgebildet werden. Es erforderte einige Testaufnahmen und Anpassungen, bis ich mit den Ergebnissen zufrieden war.
Die Belohnung
Nach mehreren Stunden unter dem sternenklaren Himmel, umgeben von der stillen Schönheit des Karwendels, war es Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Mit unvergesslichen Bildern im Gepäck machte ich mich auf den Abstieg.
Die Fotografien von dieser Nacht erinnern mich immer wieder daran, wie klein wir im Vergleich zur immensen Weite des Universums sind. Die Kombination aus der majestätischen Landschaft des Karwendels und dem atemberaubenden Schauspiel der Polarlichter und Perseiden war eine Erfahrung, die ich jedem Naturliebhaber und Fotografen nur ans Herz legen kann.
Habt ihr auch die Polarlichter sehen können und die vielen Sternschnuppen? Schreibt es mir in den Kommentaren und abonniert kostenlos meinen Blog!
