Die Kombination aus frisch gefallenem Schnee, klarer Winterluft und einer beeindruckenden Naturkulisse macht die Wanderung von Leithen bei Seefeld durch die Schlossbachklamm nach Hochzirl zu einem echten Geheimtipp. Sobald die Landschaft in eine erste dünne Schneeschicht gehüllt ist, entfaltet diese Wanderung ihren ganz besonderen Reiz. Besonders faszinierend ist der Blick von der Klamm auf den imposanten Schlossbach-Viadukt, der hoch über der Schlucht thront. Eine Tour voller Magie und Naturerlebnisse, die ich euch in diesem Artikel näher vorstellen möchte.
Der Start: Winterstimmung in Leithen
Der Ausgangspunkt der Wanderung ist der kleine Ort Leithen, der zur Gemeinde Reith bei Seefeld gehört. Am besten erreicht man Leithen mit dem Zug und genießt schon die Panoramafahrt von Innsbruck aus. Schon beim Losgehen ist man umgeben von den frisch verschneiten Wiesen und schneebedeckten Bäumen, die den Charme eines klassischen Wintermärchens ausstrahlen. Der Weg führt leicht bergab und folgt einem gut ausgeschilderten Pfad Richtung Schlossbachklamm. Festes Schuhwerk ist gerade nach dem ersten Schneefall ein Muss, denn der Schnee kann die Wege rutschig machen. Ich hatte auch das Glück einer Gams zu begegnen, die sich auch nocht sehr schön von mir ablichten lies.
Die Schlossbachklamm: Ein Naturschauspiel im Winter
Nach etwa 30 bis 40 Minuten erreicht man die Schlossbachklamm, die sich als wahres Highlight dieser Wanderung entpuppt. Die Klamm ist ein beeindruckendes Naturdenkmal, das im Winter noch spektakulärer wirkt. Das leise Murmeln des Schlossbachs begleitet die Wanderer, während der Bach sich unter einer dünnen Schneeschicht versteckt. An den Felswänden hängen vereinzelt kleine Eiszapfen, und das Spiel von Licht und Schatten zwischen den verschneiten Felsen schafft eine zauberhafte Atmosphäre.
Der Blick auf den Schlossbach-Viadukt
Ein absoluter Höhepunkt der Wanderung ist der Blick von der Klamm auf den Schlossbach-Viadukt. Dieses imposante Bauwerk der Mittenwaldbahn überspannt die Schlucht in einer Höhe von knapp 36 Metern und gehört zu den eindrucksvollsten Eisenbahnbrücken der Region. Gerade nach dem ersten Schneefall, wenn die Brücke von Schnee bedeckt ist und sich in den tiefen Himmel abzeichnet, bietet sich ein atemberaubendes Fotomotiv.
Der Viadukt wirkt fast wie ein Tor in eine andere Zeit. Und wenn man Glück hat, kann man sogar einen Zug beobachten, der über die Brücke fährt – ein spektakulärer Anblick, der das technische Meisterwerk in Aktion zeigt. Der Kontrast zwischen der schneebedeckten Natur und der kühnen Architektur der Brücke macht diesen Ort besonders faszinierend.
Weiter nach Hochzirl
Der Weg durch die Klamm führt schließlich bergauf in Richtung Hochzirl, das durch seine Nähe zur Bahn und seine malerische Lage bekannt ist. Die Wanderung wird hier etwas anspruchsvoller, da der Schnee an den steileren Stellen Trittsicherheit erfordert. Wer gut vorbereitet ist, wird jedoch mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Vom oberen Ende der Klamm bietet sich ein Panorama über die winterliche Berglandschaft, das die Herzen aller Naturliebhaber höherschlagen lässt. Auch ein anderer Blick auf die fahrenden Züge auf dem Viadukt ist von hier möglich.
Von Hochzirl kann man bequem den Zug wieder nach Leithen nehmen oder nach Innsbruck. Weiters fährt auch ein Bus vom Krankenhaus Hochzirl in das Zentrum von Zirl ins Tal hinunter.
Die Gehzeit beträgt cirka 1,5 bis 2 Stunden. Bitte beachtet, dass die Klamm bei tief verschneiten Verhältnissen gemieden werden sollte!
Tipps für die Wanderung
- Ausrüstung: Festes, wintertaugliches Schuhwerk und gegebenenfalls Wanderstöcke sind essenziell. Der Schnee kann stellenweise rutschig sein, und in der Klamm kann es schattig und kühl werden.
- Dauer: Die reine Gehzeit beträgt etwa 2 Stunden, je nach Tempo und Schneeverhältnissen.
- Fototipp: Unbedingt Kamera oder Smartphone mitnehmen – der Viadukt und die verschneite Klamm bieten einzigartige Fotomotive.
Bitte beachtet, dass die Klamm bei tief verschneiten Verhältnissen und im tiefsten Winter gemieden werden sollte!