Drei-Seen-Wanderung: Herbst trifft Winter

Drei-Seen-Wanderung im Kühtai: Herbst trifft Winter in den Tiroler Bergen

Der Berg ruft, und wer Tirol kennt, weiß: Es gibt kaum ein schöneres Ziel als das Kühtai, wenn die Wandersaison im Herbst auf eine ganz besondere Weise zu Ende geht.

Besonders reizvoll wird die Wanderung, wenn der erste Schnee bereits im September die Gipfel bedeckt und man auf der Drei-Seen-Wanderung eine einzigartige Mischung aus Herbst- und Winterlandschaft erlebt. Diese Wanderung bietet nicht nur atemberaubende Aussichten auf drei kristallklare Seen, sondern auch eine Einkehrmöglichkeit in der gemütlichen Drei-Seen-Hütte – ein perfekter Rastpunkt mitten im alpinen Paradies.

Der Zauber der Jahreszeiten: Herbst und Winter in einem Bild

Schon die Anreise ins Kühtai ist im September ein kleines Naturwunder. Während die Bäume und Wälder in satten Herbstfarben leuchten und die kühle Herbstluft die Sinne erfrischt, liegt auf den Gipfeln bereits der erste Schnee. Auf der Drei-Seen-Wanderung erlebt man diesen Kontrast hautnah: Auf den unteren Höhenlagen dominieren die warmen Gelb-, Rot- und Brauntöne des Herbstes, während in den höheren Lagen das Weiß des Schnees die Landschaft überzieht. Es ist, als wandere man durch zwei Jahreszeiten auf einmal – ein Erlebnis, das selbst erfahrene Wanderer fasziniert.

Kühtai Neunerkogel

Herbstlicher Neunerkogel

2640 Meter

Die Route: Ein Rundweg durch die alpine Schönheit

Die Drei-Seen-Wanderung beginnt auf rund 2.000 Metern Höhe im Kühtai, einem der höchstgelegenen Ski- und Wandergebiete Österreichs. Der Rundweg führt durch eine beeindruckende alpine Landschaft und passiert drei wunderschöne Bergseen: den Hirschebensee, den Mittleren Plenderlessee und den Unteren Plenderlessee. Diese natürlichen Schmuckstücke liegen wie Perlen in einer winterlichen Kulisse, die durch die schneebedeckten Berge eingerahmt wird. Eigentlich sind es vier Seen oder sogar fünf. Mehr dazu später.

Der Wanderweg ist gut ausgeschildert und relativ einfach zu bewältigen, sodass auch weniger erfahrene Wanderer die Schönheit der Tiroler Bergwelt genießen können. Trotzdem sollte man gerade im Frühherbst auf entsprechende Kleidung achten, denn der Übergang vom milden Herbstwetter in winterliche Verhältnisse kann in höheren Lagen schnell erfolgen. Wanderstöcke und rutschfeste Schuhe sind an Tagen, an denen der erste Schnee bereits gefallen ist, ein absolutes Muss.

Der erste See: Hirschebensee

Nach einem kurzen Aufstieg erreicht man den Hirschebensee. Der See liegt ruhig und idyllisch in einer Senke und spiegelt die umliegenden Berge wider. Mit etwas Glück kann man die Herbstsonne auf den goldenen Gräsern um den See genießen, während die schneebedeckten Bergspitzen im Hintergrund einen zauberhaften Kontrast bilden. Leider war bei mir am Anfang der Wanderung das Wetter noch schlecht, hat sich dann aber zusehends gebessert.

Kühtai Hirschebensee

Hirschebensee

dahinter der Rietzer Grieskogel

Kühtai

Kühtai

Das Wetter wird langsam besser

Der zweite See: Mittlerer Plenderlessee

Von hier aus führt der Weg weiter zum Mittleren Plenderlessee. Dieser liegt etwas höher, und hier merkt man meist schon den ersten richtigen Wintereinbruch. Die Ufer können teilweise schon mit einer dünnen Eisschicht überzogen sein, während der Schnee die umliegenden Felsen bedeckt. Die klare Bergluft, der frische Schnee und der Ausblick auf die umliegenden Gipfel schaffen eine fast märchenhafte Stimmung.

Mittlerer Plenderlessee Kühtai

Mittlerer Plenderlessee

mit Steinmandln

Herbst trifft Winter

Mittlerer Plenderlessee

Der dritte See: Unterer Plenderlessee

Der letzte der drei Seen, der Untere Plenderlessee, ist ein perfekter Ort, um eine Pause einzulegen und die Stille der Bergwelt in sich aufzunehmen. Der See liegt etwas versteckt und bietet in den frühen Morgenstunden oft ein spektakuläres Schauspiel: Wenn der Nebel über dem Wasser aufsteigt und der Schnee im ersten Sonnenlicht glitzert, fühlt man sich in eine andere Welt versetzt.

Einkehr in der Drei-Seen-Hütte: Tiroler Gastfreundschaft und Genuss

Kein Wandererlebnis wäre perfekt ohne eine gemütliche Einkehr. Die Drei-Seen-Hütte liegt auf halber Strecke der Wanderung und lädt zur Rast ein. Hier kann man sich bei einer warmen Suppe, einem deftigen Tiroler Gröstl oder einem süßen Kaiserschmarrn stärken. Die Hütte ist der ideale Ort, um die Wanderung Revue passieren zu lassen und den Ausblick auf die verschneite Berglandschaft zu genießen. Die freundliche Atmosphäre und der Charme der Berghütte machen jeden Stopp hier zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Kühtai

Kühtai

Sumpflandschaft

Kühtai Drei-Seen-Hütte

Drei-Seen-Hütte

Kühtai

Kühtai

Unterer Plenderlesssee

wunderschön

Kühtai

Unterer Plenderlesssee

Winter und Herbst

Oberer Plenderlesssee

Oberhalb der Drei-Seen-Hütte findet man noch den Oberen Plenderlesssee. Auf alle Fälle ist es den kurzen Aufstieg wert. Eine Bank ladet zum Sitzen ein und um die Ruhe zu genießen.

Abstecher zum Finstertalstausee: Ein beeindruckendes Finale der Wanderung

Nach einer gemütlichen Einkehr in der Drei-Seen-Hütte und der verdienten Stärkung bietet sich für ambitionierte Wanderer ein lohnender Abstecher an: der Weg zum imposanten Finstertalstausee. Dieser Stausee, eingebettet in eine karge, von schroffen Bergen umrahmte Landschaft, ist ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst und Naturverbundenheit.

Von der Hütte aus führt ein gut ausgeschilderter Weg in rund 30 bis 40 Minuten zum Finstertalstausee. Schon auf dem Weg dorthin spürt man die raue Kraft der Berge, denn die Landschaft wird zunehmend karger und der Übergang zum Winter wird noch deutlicher. Der Stausee liegt auf fast 2.400 Metern Höhe, und hier kann der Schnee im September bereits mehrere Zentimeter betragen. Der Anblick des türkisblauen Wassers, das in starkem Kontrast zu den umliegenden Schneefeldern steht, ist spektakulär.

Der Finstertalstausee fasziniert nicht nur durch seine Größe und Lage, sondern auch durch die beeindruckende Staumauer, die sich majestätisch in die Landschaft fügt. Diese mächtige Betonmauer ist eine der höchsten in Europa und beeindruckt durch ihre schiere Größe. Wanderer können entlang der Staumauer spazieren und den grandiosen Blick auf den See und die umliegenden schneebedeckten Gipfel genießen.

Die Landschaft rund um den Finstertalstausee wirkt im frühen Herbst, wenn der Schnee die Felsen und Hänge bedeckt, fast unwirklich. Hier oben ist die Stille besonders intensiv, und man kann die unberührte Natur in vollen Zügen auf sich wirken lassen. An klaren Tagen reicht der Blick weit ins Kühtaier Tal hinunter, und die glitzernde Schneedecke lässt den See wie einen Edelstein wirken.

Der Rückweg: Eindrücke mitnehmen und den Tag ausklingen lassen

Nach diesem zusätzlichen Highlight der Wanderung geht es auf dem gleichen Weg zurück zur Drei-Seen-Hütte und von dort aus wieder ins Tal. Der Rückweg bietet erneut Gelegenheit, die verschiedenen Landschaftsformen zu bewundern, denn der Abstieg führt einen wieder vom winterlichen Finstertal hinunter in die herbstlichen Farben der unteren Berglagen.

Für all jene, die sich nach einem aktiven und abwechslungsreichen Tag in der alpinen Natur sehnen, bietet der Abstecher zum Finstertalstausee ein spektakuläres Finale. Diese Wanderung bleibt lange im Gedächtnis – nicht nur wegen der Kontraste zwischen Herbst und Winter, sondern auch aufgrund der eindrucksvollen Weite und Schönheit des Kühtais.

Ob als sportlicher Ausklang oder ruhiger Abschluss mit einem tiefen Atemzug frischer Bergluft – der Finstertalstausee rundet die Drei-Seen-Wanderung perfekt ab und macht den Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis in den Tiroler Alpen.

Kühtai

Oberer Plenderlesssee

glitzert in der Sonne

Kühtai

Aussicht

was für ein "Lieblingsplatzl"

Kühtai

Oberer Plenderlesssee

traumhafte Landschaft aus Herbst und Winter

Kühtai Finstertalstausee

Finstertalstausee

kurzer Abstecher auf die Mute mit Gipfelkreuz

Tirol 2025
Seen der Alpen 2025

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