Ausgangspunkt Ehnbachklamm
Idealerweise erreicht man unser Ausflugsziel bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Vom Innsbrucker Hauptbahnhof fahren regelmäßig Busse nach Zirl. Wer mit dem eigenen Auto anreist, findet kostenpflichtige Parkmöglichkeiten beim Roten Kreuz in der Nähe der Seefelder Bundesstraße. Von hier aus startet der gut ausgeschilderte Weg in Richtung der Ehnbachklamm. Nachdem man unter der Bundesstraße hindurchgegangen ist, gelangt man auf die andere Seite des Ehnbachs und überwindet steile Treppen, um zum Eingang der Ehnbachklamm zu gelangen. Bereits hier kann man das rauschende, wilde Wasser hören, und wenn man den Weg fortsetzt, wird es sogleich enger. Der Pfad ist an dieser Stelle mit einem Drahtseil gesichert, und selbst große Personen müssen sich ein wenig bücken, aber diese schmale Passage wird schnell passiert sein. Schon hier am Anfang beeindruckt die Klamm und es bietet sich eine großartige Gelegenheit für einen Fotostopp.
Von diesem Punkt aus führt der Weg weiterhin bergauf durch die Schlucht, immer wieder an beeindruckenden Wasserstellen vorbei. Besonders im Herbst kann der Pfad sehr rutschig sein, da er oft mit Laub bedeckt ist. Deshalb sollten Sie hier besonders vorsichtig sein.
Am Ende der Schlucht gelangen Sie zur hohen Staudamm. Um dorthin zu gelangen, müssen Sie zwei steile Treppen hinaufsteigen. Von der Mauer aus können Sie ein atemberaubendes Panorama genießen. Hier öffnet sich unerwartet das weitläufige Brunntal mit seinen zahlreichen Bächen, die sich durch das Ehnbachtal schlängeln. Ein wirklich beeindruckender Anblick!
Brunntal
Nachdem wir die Staumauer passiert haben, setzen wir unseren Weg entlang des gut ausgeschilderten Pfades zur Brunntalhütte fort. Der steile Aufstieg durch den dichten Wald führt uns schließlich zum Forstweg von Hochzirl. Am Ende dieses Beitrags werde ich erläutern, wie Sie in diese Tour einsteigen können, ohne die Klamm zu durchqueren. Die Route ist gut markiert und führt uns weiter, bis wir zu den Gleisen der Karwendelbahn gelangen. Am Tunnelportal des Martinswandtunnels biegt der Weg in Richtung Brunntal ab, und hier geht es durch den herbstlich verzauberten, dichten Wald, der wiederum steil bergauf führt.
Nachdem wir den anspruchsvollen Aufstieg durch den Wald bewältigt haben, erreichen wir den Forstweg, der zur Brunntalhütte führt. Wir folgen diesem Weg für einige Minuten und gelangen zu den idyllischen Zirler Mähder. Besonders zu dieser Jahreszeit erstrahlen die zahlreichen Lärchen in leuchtendem Orange und Gelb, ein wahrer Herbsttraum. Die vielen privaten Holzhütten fügen sich harmonisch in diese malerische Szenerie ein.
Zirler Mähder
Die Zirler Mähder stellen einen weiteren Höhepunkt unserer Wanderung dar. An diesem Ort ist es besonders empfehlenswert, sich auf eine der Bänke niederzulassen und den Moment zu genießen. Fotoliebhaber werden hier sicherlich zahlreiche faszinierende Motive entdecken. Lassen Sie einfach die Fotos für sich sprechen.
Vom Brunntal zur Magdeburger Hütte
Von den Zirler Mähern setzen wir unseren Weg zur nahegelegenen Brunntalhütte (Jausenstation Brunntal) fort. Leider ist diese aufgrund der aktuellen Situation mit Corona derzeit geschlossen. Daher folgen wir dem gut ausgeschilderten Forstweg zur Neuen Magdeburger Hütte.
Nach etwa einem Kilometer entlang der Forststraße haben Sie die Möglichkeit, zu entscheiden, ob Sie weiterhin den Forstweg nutzen oder den Waldweg einschlagen möchten. Beide Wege sind in etwa gleich lang und zeitlich identisch. Die Neue Magdeburger Hütte erreichen Sie in etwas mehr als einer Stunde von der Brunntalhütte aus. Der Waldweg führt über die unbesiedelte Kirchbergalm.
Die Neue Magdeburger Hütte liegt malerisch auf einem kleinen Hochplateau auf 1.633 Metern Höhe, am Fuße des Kleinen und Großen Solsteins, umgeben von Lärchen. Mehrere kleine Hütten und eine winzige Holzkapelle runden die Szenerie ab. Besonders fotogen ist ein kleiner See gleich neben der Hütte, der in meinem Fall bereits gefroren war.
Retourweg
Für den Rückweg kehren wir auf dem gleichen Pfad zurück, entweder auf dem Forstweg oder dem Waldweg, und gehen hinunter zur Kirchtalalm, um schließlich die Ehnbachklamm zu erreichen.
Alternativer Weg
Für diejenigen, die den Teil des Aufstiegs durch die Klamm umgehen möchten, bietet sich die Möglichkeit, die Wanderung zu den Zirler Mähden und zur Brunntalhütte, die zur Neuen Magdeburger Hütte führt, über den Bahnhof Hochzirl zu starten. Kostenlose Parkmöglichkeiten sind hier verfügbar, jedoch ist die Anreise mit dem Zug empfehlenswert, da dies eine eindrucksvolle Fahrt durch die Galerien der Martinswand bietet. Der Weg vom Bahnhof Hochzirl führt zum gleichen Aufstieg durch die Ehnbachklamm, wie bereits weiter oben beschrieben.
WEITERE INFORMATIONEN
Gehzeit: insgesamt circa 5 Stunden
Streckenlänge: circa 11km
Bitte ausreichend Proviant mitnehmen, die Hütten sind aufgrund der Corona-Maßnahmen derzeit geschlossen.
Wer zum Beispiel nur die Klamm besichtigen möchte, dem empfehle ich vom selben Ausgangspunkt auch die unweite Wanderung zur Kaiser-Max-Grotte zu machen. Darüber habe ich in diesem Blog geschrieben: Kaiser-Max-Grotte